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Vollmond im Wintarmânôt ‒ 15. Dezember


Der Vollmond erscheint alle 29,5 Tage am Himmel. Der Mond entstand vor etwa 4,5 Milliarden Jahren, als ein Protoplanet namens Theia auf die Erde stürzte. Der Protoplanet zerbrach in mehrere Teile, aus denen binnen Stunden der Mond entstand, wie eine Simulation zeigt. Der letzte Vollmond des Jahres 2024 steht heute, am 15. Dezember, um ca. 10:01 Uhr im Sternzeichen Zwillinge am Himmel. und wechselt um 19:22 Uhr in das Sternzeichen Krebs. Der Dezember als letzter Monat des Jahres trägt eine Vielfalt an Namensbezeichnungen, darunter Heilagmänoth, Christmonat, Wintermonat oder Hartmonat.





Dezember*

Der Dezember hat seinen Namen daher, weil er im altrömischen Kalender, der mit dem März begann, der zehnte Monat war. Der älteste deutsche Name ist Heilagmänoth, wofür später Christmonat eintrat. Im Alten Bauernkalender, auch bekannt als Mandlkalender, wird der Dezember auch noch unter der Bezeichnung Christmonat angeführt.




Daneben erscheint Wintermonat; zum Unterschied vom November auch der andere Wintermonat. Wie der Januar heißt er auch Hartmonat. Bildlich ist wohl der Ausdruck Wolfsmonat gemeint, als Bezeichnung eines der Natur und den Menschen feindlichen Wintermonats. Auch der November und Januar (siehe dort) werden so genannt. Wie der November heißt er ferner Schlachtmonat, dem sich das norddeutsche Speckmaen, das isländische Mörsugur (= Schmersauger; s.u.) und der Name Schweinemonat anreihen. Im holsteinischen (Bordesholmer) Kalender (16. Jahrhundert) heißt der Dezember Hasenmaen.


Der Dezember wurde u.a. als Schweinemonat wie auch als Schlachtmonat bezeichnet.
Der Dezember wurde u.a. als Schweinemonat wie auch als Schlachtmonat bezeichnet.

Der Dezember wurde unter anderem als Schweinemonat und Schlachtmonat bezeichnet, was auf die traditionellen Tätigkeiten und Bräuche dieser Zeit verweist. Diese Namen spiegeln die besondere Bedeutung des Schweins und der Schlachtung in der winterlichen Versorgung und Festtagskultur wider.


Im Dezember fanden häufig die Hausschlachtungen statt, da zu dieser Jahreszeit die Temperaturen niedrig genug waren, um das Fleisch ohne moderne Kühlmethoden zu konservieren. Diese Schlachtungen dienten dazu, Vorräte für die Wintermonate anzulegen, indem Fleisch gepökelt, geräuchert oder anderweitig haltbar gemacht wurde. Das Schwein spielte dabei eine zentrale Rolle, da es als Symbol für Wohlstand und Nahrungssicherheit galt. Produkte wie Speck, Schinken und Würste waren nicht nur nahrhaft, sondern auch wichtig für festliche Anlässe.


Die Bezeichnung Schweinemonat rührt also von der Häufigkeit der Schweineschlachtungen her, die im Dezember ihren Höhepunkt erreichten. Schlachtmonat hingegen verweist allgemeiner auf die Zeit intensiver Fleischverarbeitung und Vorratsbildung, die die bäuerlichen Haushalte auf den langen Winter vorbereitete. Diese Tätigkeiten waren oft mit geselligen Zusammenkünften verbunden, bei denen die Gemeinschaft die Arbeit teilte und dabei auch die kulturellen und rituellen Aspekte des Schlachtens pflegte.

Die Namen Schweinemonat und Schlachtmonat sind somit Zeugnisse der engen Verbindung zwischen dem landwirtschaftlichen Jahreszyklus, den Erfordernissen der Vorratswirtschaft und der Feierkultur in der Winterzeit.


Sonst finden sich noch die Namen Andresmonat und Adventmonat (bei Fischart) sowie Lestmanat (der letzte Monat). Im 14. Jahrhundert hieß der Dezember in der Pfalz Martinsmonat, obwohl der Martinstag auf den 11. November fällt. Nicht den Dezember allein, sondern die Zeit von Ende Dezember bis Januar bezeichnen die Norweger als Jolmoane, die Schweden als Julmänad und die Dänen als Juulemaaned.


In Island wurde der Dezember auch als 'Mörsugar' (isländisch für 'Schmersauger'; 'Schmer' bedeutet 'Fett') bezeichnet. "Schmer" kann bereits auf die indoeuropäische Wurzel smeru- zurückgeführt werden und bezeichnet weiches, mildes Fett, das von Tieren gewonnen wird. Diese Wurzel ist in mehreren indoeuropäischen Sprachen nachweisbar und zeigt Verbindungen zu Begriffen, die sich auf tierisches Fett oder Schmiere beziehen. Beispiele sind:

  • Altisländisch: smjör (Butter)

  • Althochdeutsch: smer (Fett, Schmalz)

  • Englisch: smear (verschmieren)

  • Lateinisch: merum (ursprünglich auch im Kontext von Fett interpretiert).

Der Begriff hat also eine lange sprachgeschichtliche Tradition und ist eng mit der Vorstellung von geschmeidigen, tierischen Fetten verbunden, die in alten Kulturen eine wichtige Rolle spielten, etwa als Nahrungsmittel, Salbengrundlage oder Brennstoff.



Zu Beginn wurden Kerzen aus Tierfett hergestellt, das leicht verfügbar und daher kostengünstig war. Es wurde über viele Jahrhunderte genutzt, bis es von Bienenwachs abgelöst wurde.
Zu Beginn wurden Kerzen aus Tierfett hergestellt, das leicht verfügbar und daher kostengünstig war. Es wurde über viele Jahrhunderte genutzt, bis es von Bienenwachs abgelöst wurde.

Der Dezember war auch als 'Lestemant' oder 'Letzter Herbstmond' bekannt. In der althochdeutschen Sprache wird der Dezember auch als 'Wintarmanoth' oder 'Wintarmânôt' bezeichnet, was 'Wintermonat' bedeutet. Diese Bezeichnung wurde in der Karolingerzeit auch für den Januar verwendet. Der altdeutsche Name 'Wintermonat' wurde früher sowohl für den November als auch für den Dezember (und gelegentlich auch für den Januar) verwendet.


Im Dezember tritt die Sonne in das Zeichen des Steinbocks. Dieser dem Saturn geweihte Monat war im alten Rom ein Festmonat. Am 17. begannen die Saturnalien, ferner wurden gefeiert: am 5. die Faunalien, am 15. die Konsualien und am 23. die Larentalien. Nach dem cäsarischen Kalender fiel die bruma, die Wintersonnenwende, auf den 25. Dezember. Diesen Geburtstag der Sonne machte die Kirche zum Geburtstag Christi.


Da im christlichen Mittelalter der kirchliche und bürgerliche Jahresanfang auf Weihnachten verlegt worden war – was ungefähr bis zur Einführung des gregorianischen Kalenders in Geltung blieb – haben sich an diesen bedeutungsvollen Wendepunkt im Naturleben auch Neujahrsbräuche angeknüpft. Diese haben sich zum Teil auch an den Luziatag (13. Dezember), der bis ins 14. Jahrhundert als der kürzeste Tag galt, und an den Thomastag (21. Dezember) als den tatsächlich kürzesten Tag geheftet. So entwickelten sich an all diesen Tagen ähnliche abergläubische Bräuche, z. B. zur Erforschung der Zukunft, wie sie auch am Silvestertag üblich sind.


Aus alten Lärmumzügen zur Abwehr böser Dämonen scheint sich das Brauchtum am Nikolaustag entwickelt zu haben. Auf solche Umzüge gehen auch die Klöpfelnächte an den drei Donnerstagen vor Weihnachten zurück.


Für den Dezember empfiehlt der Hundertjährige Kalender, sich durch Speise, Trank und Kleidung warmzuhalten und jeglichen Aderlass zu vermeiden, da der Mensch in diesem Monat am wenigsten Geblüt habe. Gefürchtet ist der 1. Dezember, an dem Sodom und Gomorrha zerstört worden sein sollen, als Unglückstag . Die an diesem Tag Geborenen, so der Glaube, bleiben krüppelhaft, gehen im Elend zugrunde oder sterben eines schlimmen Todes. Sonst gelten alle im Dezember Geborenen als glücklich.


Im Dezember, der wie der November und Jänner auch als Wolfsmonat bezeichnet wird, soll man kein Kalb absetzen; die im Dezember geborenen Schweine wachsen nicht. Im Dezember soll man nicht pflügen, dafür jedoch Holz fällen. Reiche und volle Blüte der Zimmerpflanzen ist zu erwarten, wenn man sie während des Christmonats beschneidet. Wenn im Dezember die Weser aus ihren Ufern tritt, so wiederholt sich dies in jedem Monat des kommenden Jahres. Ähnlich ist die Witterung des Wolfsmonats vorbedeutend für das folgende Jahr und insbesondere für den nächsten März.




Zum Überblick ist hier eine Liste bekannter alter Namen für den Dezember:

  1. Heilagmänoth

  2. Christmonat

  3. Wintermonat

  4. Der andere Wintermonat

  5. Hartmonat

  6. Wolfsmonat

  7. Schlachtmonat

  8. Speckmaen (norddeutsch)

  9. Mörsugur (isländisch, bedeutet "Schmersauger")

  10. Schweinemonat

  11. Hasenmaen (holsteinisch, Bordesholmer Kalender)

  12. Andresmonat

  13. Adventmonat

  14. Lestmanat (der letzte Monat)

  15. Martinsmonat

  16. Jolemoane (norwegisch)

  17. Julmänad (schwedisch)

  18. Juulemaaned (dänisch)

  19. Frostmond

  20. Kalter Mond

  21. Wendelmaent



Windopfer**

Im Dezember wurde gern dem Wind geopfert. Nicht nur bei bereits ausgebrochenem Sturm wurde dem Winde geopfert – man suchte, sich den wilden Dämon von vornherein für das ganze Jahr zum Freund zu machen, und versäumte deshalb nicht, ihm an den großen Jahresfesten auch seinen Anteil zukommen zu lassen. So stellte man im niederösterreichischen Gebirge am 26. Dezember Mehl und Salz, miteinander vermengt, auf einem Brett zum Dachfirst hinaus. Führte es der Wind fort, so waren im nächsten Jahr keine Stürme zu befürchten; blieb es liegen, so kamen welche.

Auch in Kärnten und Tirol fütterte man den Wind vorzugsweise in der Zeit der heiligen Nächte, von Christabend bis zum Heiligen Dreikönigsabend. Der Bäcker Georg Hollerspacher in der Herrschaft Rieggersburg in der Steiermark sammelte im Jahr 1675 in der Dreikönigsnacht (Reiche Nacht) Brosamen und Speisereste in einen Topf. Er stellte diesen vor Sonnenaufgang auf eine Torpfosten seines Hauses,

'dem Wind damit zu füttern, dass selbiger das ganze Jahr hindurch seinen Grund und Sachen keinen Schaden zufügen möge.'

Das Wort ‚Brosame' (Plural: ‚Brosamen') entstammt dem althochdeutschen Begriff bros[a]ma, (mittelhochdeutsch bros[e]me) und bedeutete so viel wie „Zerriebenes“ oder „Zerbröckeltes“. Die Wörter „Brösel“ (mhd. brosemlin) oder „zerbröseln“ stammen davon ab.


Ein Feueropfer für den Wind am Sonnwendabend bezeugt Waldfreund für das Salzburger Gebirge. Im Österreichischen (Niederösterreich) dagegen wurden gern in der Fastnacht drei ungebackene, aber geformte Brotlaibchen für den Wind auf Zaunpfähle gesteckt. Fand das Opfer jedoch am Abend vor Dreikönige statt, so wurde nur ein Laib dem Wind zum Futter gegeben. Solches zum Windfutter bestimmtes Brot wurde gewöhnlich an einen Baum gesteckt, wobei man sprach:


„Sieh, Wind, da hast du das Dein, / Lass mir du das Mein!“

Auch zu den Rauhnächten wurde der Wind gefüttert, wie etwa um 1900 in Niederösterreich. An den Wind- und Wasser-Tagen, insbesondere am 29. Dezember, legten die Bauern Reste aller Speisen des Tages auf die Zaunpflöcke. Dieses Futter für die "Windsbraut" wurde von den Vögeln gefressen. In einigen Höfen stellte die Bäuerin eine Schüssel Milch als "Windfutter" vor das Haus.



Im Bezirk Horn wurde am Christtag (25. Dezember) die Tradition des "Bamschatzens" gepflegt, bei der Speisenreste unter die Obstbäume gelegt wurden, begleitet von dem Ausspruch

"Was ich dir gib, das gib mir wieder."

Im Pöggstaller Bezirk wurden auch Feuer und Brunnen mit Speisen versorgt. In der Wechselgegend war es während der "Windfeita" ("Windfeiertage") verboten, dass Räder in Bewegung gesetzt wurden oder Wind erzeugt wurde. Am Abend des 29. Dezember wurde dem Wind auf Zaunpfählen oder bei den Dachluken ein Schüsselchen Mehl hinausgestellt, um zu bitten, dass er das ganze Jahr keinen Schaden anrichte. Das Wechselgebirge ist berüchtigt für seine Winde und Stürme.



Am 30. Dezember, dem Wassertag, nahm der Oberbursche des Müllers einen Teil von jedem Gericht und warf es in den Wehrtümpel vor dem Mühlrad, eine Praxis, die als "Wassermanndl streuen" bekannt war.


Ein weiterer wichtiger Termin zum Windfüttern war naheliegenderweise der Blasiustag am 3. Februar.
Ein weiterer wichtiger Termin zum Windfüttern war naheliegenderweise der Blasiustag am 3. Februar.

Als Windbanner galten als Personen, die angeblich die Fähigkeit besaßen, den Wind aufhören zu lassen. Man glaubte, dass diese Personen, insbesondere wenn sie an einem Sonntag geboren wurden und Schweinemilch tranken, in der Lage waren, den Wind zu sehen. Oft handelte es sich um Personen, die auch als Wender und Anbraucher tätig waren.



Strohbänder**

Im Dezember war es üblich, Strohbänder um Baumstämme zu legen, um diese vor Raupenbefall zu schützen. Die Wirkung dieses Brauchs sollte verstärkt werden, indem die Handlung an einem in diese Zeit fallenden Pesttag und zu einer als besonders heilig geltenden Stunde durchgeführt wurde. Mit der Zeit verlagerte sich der Fokus zunehmend von der eigentlichen Schutzmaßnahme hin zur präzisen Einhaltung des rituellen Zeitpunkts. Dies führte dazu, dass der Brauch schrittweise einen abergläubischen Charakter annahm.

Zusätzlich wurde der Brauch von der heidnischen Vorstellung der Zauberkraft von Opferresten beeinflusst. Es galt die Annahme, dass die Schutzwirkung besonders zuverlässig sei, wenn die Strohbänder aus Stroh gefertigt wurden, das bei den in den Zwölften abgehaltenen Opferritualen verwendet worden war.

So flocht man in Skandinavien Strohbänder aus Julstroh. In Lauenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg verwendete man Wurststroh, in der Oberlausitz das während des Weihnachtsmahls auf den Fußboden gestreute Stroh, und in der Schweiz – mit einer erkennbar kirchlichen Anpassung der Tradition – das sogenannte Widderstroh.


Stroh war bedeutend in der Weihnachtszeit; auch als Weihnachtstroh, wie es im Burgenland üblich war, auf dem sauber gescheuerten Stubenboden frisches Stroh auszubreiten, auf dem die Hausleute schliefen. Unsere beliebten Strohsterne könnten noch ein Überbleibsel davon sein.
Stroh war bedeutend in der Weihnachtszeit; auch als Weihnachtstroh, wie es im Burgenland üblich war, auf dem sauber gescheuerten Stubenboden frisches Stroh auszubreiten, auf dem die Hausleute schliefen. Unsere beliebten Strohsterne könnten noch ein Überbleibsel davon sein.

Das Hinzutreten zweier Elemente – der Beachtung einer bestimmten heiligen Stunde bei der Ausführung des Brauchs und der Verwendung von Opferresten zur Herstellung der Strohbänder – führte dazu, dass die ursprüngliche Absicht hinter der Handlung für den Bauern zunehmend in den Hintergrund trat. Der Erfolg, den er durch das Umwickeln der Baumstämme mit Strohbändern erzielte, wurde nicht mehr auf natürliche Ursachen zurückgeführt, sondern geheimnisvollen Kräften zugeschrieben. Die Erklärung dafür suchte man in immer fantasievolleren Annahmen.

So glaubte man, dass das Strohband ein Opfer darstelle, mit dem man den Baum dazu bringen wollte, sich im nächsten Herbst durch eine reiche Obsternte erkenntlich zu zeigen. Andere hielten es für eine magische Handlung, durch die die Früchte am Baum festgehalten würden. Zudem vermutete man, dass – da laut Volksmeinung die Bäume während der Zwölften zu neuem Leben erwachen – das Umwickeln mit den Seilen sie zum Wachstum anregen oder sogar „gleichsam vermählen“ würde.

In manchen Fällen ging die Deutung so weit, dass man annahm, dieser Brauch wirke auch förderlich auf das Wachstum des Getreides. In einigen Regionen wurde der Brauch sogar auf andere Festtage im Jahr ausgeweitet, da die Wirkung des Mittels allein der Heiligkeit des Zeitpunktes zugeschrieben wurde, an dem es angewandt wurde.




Bauernregeln:

Aus dem Wetter der zwölf Tage von Weihnachten bis Dreikönig kann man auf das Wetter der zwölf Monate des folgenden Jahres schließen: dem Christtag entspricht der Januar, dem Stephanstag der Februar usw.


Allgemein gilt die Regel:

Dezember kalt mit Schnee / Gibt Korn auf jeder Höh’.

Weitere Bauernregeln:

Dezemberwärme hat Eis dahinter.
Kalter Dezember / zeitiger Frühling.
Dezember lind, / der Winter ein Kind.
Im Dezember Schnee und Frost, / das verheißt viel Korn und Most.
Hat Dezember keinen Winter gebracht, / wintert meist das Frühjahr nach.
Kalter Dezember und fruchtbar Jahr / sind vereinigt immerdar.
Dezember mild mit viel Regen / ist für die Saat kein Segen.
Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee / folgt ein fruchtbar Jahr mit reichlich Klee.
Weihnacht im Schnee, / Ostern im Klee
Ein dunkler Dezember bringt ein gutes Jahr, / ein nasser macht es unfruchtbar.
Weißer Dezember, viel Kälte darein, bedeutet, / das Jahr soll fruchtbar sein.
Sturm im Dezember und Schnee, dann schreit der Bauer juchhe.
Weht der Dezemberwind aus Ost, / bringt er den Kranken schlechten Trost.
Dezember mild mit viel Regen, / ist für die Saat kein großer Segen.
Dezember warm / Gott erbarm.
Ist's im Dezember kalt, wird der Winter zwar hart, / aber der Frühling kommt bald.
Es folgte noch allezeit und immerdar / auf kalten Dezember ein fruchtbar Jahr.
Viel Wind und Nebel in Dezembertagen, / schlechten Frühling und schlechtes Jahr ansagen.
Donnert's im Dezember gar, / kommt viel Wind das nächste Jahr.
Dezember kalt mit Schnee, tut dem Ungeziefer weh.
Bringt Dezember Kälte ins Land, / dann wächst das Korn selbst auf dem Sand.
Wenn Winde wehen im Advent, / so wird uns viel Obst gesend't.
Vor Weihnacht viel Wasser, / nach Johannis (24.6.) kein Brot.
Viel Wind in den Weihnachtstagen, / reichlich Obst die Bäume tragen.
Weihnachten sei nur auf dem Tische grün, / im Dezember sollen die Eisblumen blühn.
Donner im Dezember zumal, / bringt er uns die Kälte Qual.
Ist's windig in den Weihnachtstagen, / sollen die Bäume viele Früchte tragen.
Weihnachten frostig, sonnig, klar, / bringt ein günstig Wetterjahr.
Wie der Dezember, / so der Lenz.
So kalt wie im Dezember, /so heiß wird's im Juni.
Wie der Dezember pfeift, /so tanzt der Juni.



Quellen:



*Bächtold-Stäubli, Hanns, Hoffmann-Krayer, Eduard. "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens", Vollständig, Band 01 bis 10. Berlin, 1987.

Grenzboten 1864. Nr. 52.

**Jahn, Ulrich. "Die deutschen Opfergebräuche bei Ackerbau und Viehzucht. Ein Beitrag zur deutschen Mythologie und Alterthumskunde." Breslau: Verlag Wilhelm Koebner, 1884.

Real Encyklopädie für die gebildeten Stände von 1846.



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