top of page

Vollmond im Juni

  • Autorenbild: Christa Berger
    Christa Berger
  • 3. Juni 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Juni



Heute, am 11. Juni um ca. 09:43 Uhr, haben wir den sechsten Vollmond in diesem Jahr. Im Juni wird der Vollmond auch Erdbeermond oder Honigmond genannt. Letzteres hat mit dem Erscheinungsbild des Mondes zu tun. Dieses Jahr steht er besonders tief am Himmel – so tief wie seit 2007 nicht mehr. Der Grund dafür ist ein seltenes Himmelsereignis: der sogenannte grosse Mondstillstand.Früher hieß er Brachmond. In Gärtnerkreisen spricht man auch vom Rosenmonat, da die Rosenblüte im Juni ihren Höhepunkt erreicht; aus diesem Grund wurde der Juni früher auch Rosenmond genannt. Der Junivollmond ist der letzte, bevor im Juli die Tage wieder kürzer werden.


ree


Die Erscheinung des Junivollmondes

Momentan erscheint der Mond tief am Horizont, wirkt dabei sehr gross und schimmert rötlich. Dieses besondere Schauspiel ist nur etwa alle 18,6 Jahre zu sehen.


Was ist der grosse Mondstillstand?

Die Mondbahn um die Erde ist leicht geneigt – genauso wie die Erdbahn um die Sonne. Wenn sich beide Neigungen besonders stark überlagern, erreicht der Mond sehr tiefe und sehr hohe Punkte am Himmel. Vor zwei Wochen war der Mond besonders hoch, nun steht er besonders tief. Dieses seltene Ereignis nennt man grossen Mondstillstand. Der nächste findet erst im Jahr 2043 statt.


Warum wirkt der Erdbeermond so gross?

Das liegt an der sogenannten Mondtäuschung: Wenn der Mond nahe am Horizont steht, erscheint er uns optisch grösser – obwohl er in Wirklichkeit nicht grösser ist.


Warum ist der Erdbeermond rötlich?

Das Licht des Mondes muss beim tiefen Stand durch mehr Schichten der Erdatmosphäre hindurch. Dabei wird das blaue Licht stärker gestreut – übrig bleibt ein gelbliches bis rötliches Licht.


Wann und wo sieht man den Mond am besten?

Heute Donnerstag geht der Erdbeermond um 22:15 Uhr auf. Am besten sieht man ihn von einem erhöhten Ort mit freier Sicht nach Osten. Und hoffentlich spielt auch das Wetter mit!



Der Monat Juni

Der Monatsname "Juni" stammt vom lateinischen Wort "Junius", das seinen Ursprung in der römischen Mythologie hat. Der Juni war nach der römischen Göttin Juno benannt, der Gemahlin des Göttervaters Jupiter und der Göttin des Himmels und der Ehe.

Im römischen Kalender war der Juni der vierte Monat und hatte ursprünglich nur 29 Tage. Später wurde ein Schalttag hinzugefügt, um die Gesamtzahl der Tage im Juni auf 30 zu erhöhen. Mit der Einführung des julianischen und später des gregorianischen Kalenders behielt der Juni seine Position als sechster Monat des Jahres bei und behält seine Länge von 30 Tagen. Heutzutage wird der Juni in vielen Kulturen als Sommermonat angesehen, in dem die Tage länger sind und das Wetter oft wärmer wird.


ree

Bronzestatuette der Juno ( 2./3.Jhdt. n.Chr. ) im Römermmuseum Weißenburg ( Bayern)

(Bild: Wolfgang Sauber)


Im deutschsprachigen Raum gibt es für den Vollmond im Juni noch die alten Bezeichnungen Brachmond oder Brachet. Der Name "Brachet" stammt aus dem Altfränkischen (brachmânôt), abgeleitet von "Brache" (althochdeutsch: brāhha), was die brachliegenden Felder bezeichnet. Diese sollen auf die Dreifelderwirtschaft zurückgehen: Die landwirtschaftliche Fläche wurde in drei Teile geteilt und im jährlichen Wechsel bewirtschaftet – im Juni wurde traditionell das Brachfeld bearbeitet.


ree


Eine Brache ist ein unbestellter Acker. Althochdeutsch brāhha ‘Umbrechen, erstes Pflügen des Ackers’ (12. Jh.), mittelhochdeutsch brāche ‘Umbrechen des Ackers’ und (wie mnd.brāke, brāk, mnl.brāke) ‘unbestellter Acker’ (während der Anbaupause bei Dreifelderwirtschaft) ist eine ablautende Bildung zu germanisch *brekan, neuhochdeutsch brechen; alle aus *bʰreg̑- (idg.) hervergehend. Aus der Fügung mittelhochdeutsch in brāche ligen wird durch Wegfall der (gelegentlich im 17. Jh. noch bezeugten) Präposition neuhochdeutsch brach(e) liegen (16. Jh.), das erst im 19. Jh. zum Verb brachliegen‘unbebaut, ungenutzt sein’ zusammenwächst. Im jüngeren Neuhochdeutsch kommt der "Brachmonat" außer Gebrauch.



ree

Der Vollmond im Juni hat weitere Namen, die darauf hinweisen, was in dem Monat geschieht oder zu sehen ist: Der Name "Erdbeermond" kommt von den nordamerikanischen Algonquin-Stämmen. Diese Ureinwohner gaben jedem Vollmond einen Namen, der sich an der Natur orientierte. Im Juni begann bei ihnen die Erdbeerernte – deshalb nannten sie den Juni-Vollmond „Erdbeermond“. Der Name hat aber nichts mit der Farbe des Mondes zu tun – genauso wenig wie beim „Pink Moon“ im April.


ree


Der Begriff Honigmond, der ebenfalls gerne für den Vollmond im Juni genutzt wird, hat dagegen sehr wohl etwas mit der Farbe des Mondes zu tun: Um die Zeit der Sommersonnenwende am 21. Juni zieht der Vollmond relativ tief über den Himmel, was dafür sorgen kann, dass er etwas gelblich wirkt – eine Farbe, die offenbar in Nordamerika an Honig erinnerte. Auch der Begriff „Honeymoon“ für die Hochzeitsreise soll so entstanden sein: Die Monate Juni und Juli sind beliebt für Hochzeiten.


ree

Mai und Juni sind die beliebesten Monate zum Heiraten.



Quellen:



Kommentare


Schreib mir, ich freue mich auf deine Nachricht!

Danke für deine Nachricht!

© 2023 Der steirische Brauch.

bottom of page